NIedersachsens Störche                                                                

SCHREITVÖGEL IM LANDKREIS NORTHEIM




Vögel füttern: Ganzjahresfütterung wird empfohlen

 

Vögel füttern war früher einmal ein Winterthema: In der kalten Jahreszeit wurde das Vogelhaus aufgestellt, die Meisenknödel in den Baum gehängt und natürlich Sonnenblumenkerne ausgestreut.


Vögel ganzjährig füttern!


Es werden immer mehr Stimmen gerade auch von Ornithologen laut, die eine Ganzjahresfütterung von Gartenvögeln empfehlen: Die natürliche Nahrungssituation der Wildvögel in freier Natur hat sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert.


Die Monokulturen, die heute unsere Landwirtschaft prägen, greifen so sehr in das Gleichgewicht der Natur ein, dass es für Insekten, aber auch für Wildpflanzen eng geworden ist: Die Wildvögel haben das Nachsehen!


Vögel fütternDie Insektenfrage

 

Professor Dr. Peter Berthold, ehemaliger Leiter der Vogelwarte Radolfzell und einer der führenden Ornithologen hierzulande, ist ein eindeutiger Befürworter in der Diskussion, ob man Vögel füttern sollte oder nicht.


Er überzeugt mit einer ebenso ein-fachen wie ver-blüffenden Frage: „Wie oft haben Sie früher die Scheiben Ihres Autos im Sommer von Insektenresten befreit und wie selten machen Sie das heute noch?“


Die Antwort eines jeden einzelnen darauf zeigt, wie sehr sich das Nahrungsangebot für Wildvögel verändert hat. Vögel füttern ist zu einer wichtigen Aufgabe geworden.




Auch Gärten bieten wenig!

 

Übrigens gilt inzwischen für den privaten, modernen Hausgarten mit seinen ausgesuchten Zierpflanzen weitgehend das gleiche wie für Feld und Flur: Vogelnahrhaftes ist leider kaum mehr verfügbar!


Eine angemessene Zufütterung ist ein wesentlicher Beitrag zum Vogelschutz, insbesondere zum Erhalt und zum Teil sogar zum Wiederaufbau der Artenvielfalt unserer heimischen Vogelwelt.



Vögel fütternund zwar richtig!


Das Rezept für die Ganzjahresfütterung von Wildvögeln liegt in einem vielfältigen Angebot, für Weichfresser und Körnerfresser ebenso wie für Insektenfresser: Das Vogelfutter muss artgerecht und „schnabelgerecht“ sein, wie es die Fachleute nennen.


Ansonsten kann das Futter von den Vögeln nicht aufgenommen werden und bleibt am Futterplatz liegen: Irrigerweise führt das zu der Auffassung, die Tiere hätten keinen Bedarf am dar-gereichten Nahrungsangebot.


Richtig ist, dass das Futter nur die falsche Rezeptur hat: Winterstreufutter wird im Lebensmittelhandel, im Baumarkt und Discounter ge-handelt und ist nicht qualitäts- sondern preisgeleitet. Billiger ist aber selten besser!


Vögel fütternund zwar ganzjährig!


Prof. Berthold fordert, im Einklang mit mehr und mehr Organisationen aus dem Vogelschutz und Naturschutz, es nicht bei der Winterfütterung von Wildvögeln zu belassen, sondern Vögel ganzjährig zu füttern.


Für Deutschland würde die Ganzjahresfütterung zu stabileren Vogel-populationen führen: Ausreichendes Nahrungsangebot zur Brutzeit etwa, würde mehr Jung-vögel durchbringen und den Elternvögeln zusätzliche Bruten erlauben.