Akinese
(griechisch: α- nicht, κινείν bewegen; synonym Akinesie oder Akinesia).
Bei einer Störung am Nest stellen sich die Jungstörche tot und werden vollkommen bewegungsunfähig. Jede Flucht aus dem Nest würde in diesem Alter entweder mit schweren Verletzungen oder gar dem Tod enden. Man nennt diesen Zustand der Bewegungslosigkeit Akinese.
Nestlingszeit
Die Nestlingszeit dauert zwischen 58 und 64 Tagen.
Kronismus
Sterben im Storchennest Jungvögel, so werden diese, wenn sie noch nicht zu groß sind, von den Alttieren gefressen. Es kommt auch vor, dass ein Alttier einen kranken oder schwachen Jungvogel frisst. Diese Verhaltensweise nennt man Kronismus, nach dem Göttervater Kronos, der seine Kinder, die Geschwister Zeus, selbst verzehrt hat.
Trotzdem ist die Fürsorge der Storcheneltern für ihre Jungen bezeichnend. In den ersten Wochen nach dem Schlüpfen der Jungvögel fliegt ein Partner auf Futtersuche aus und der andere bewacht derzeit den Horst. Fällt nun der Partner auf Futtersuche aus, verhungern die Jungen, denn der wachhabende Storch verlässt das Nest nicht.
Gewölle
eine haarige Angelegenheit
Schon die Klärung der Frage, was genau ein Gewölle ist, bereitete allen Beteiligten viel Spaß, denn es gab z. T. abenteuerliche Meinungen zur Entstehung der Speiballen.
Auch die genaue Betrachtung einzelner Gewölle brachte Wundersames ans Tageslicht: So würgten Störche ein komplettes Gehäuse einer Schnirkelschnecke, daumennagelgroße Kieselsteine, zahllose Insektenbeine oder rein gelbe Gewölle aus Daunen aus. Letztere stammten von kranken Störchen, die in der Storchenscheune Bornheim mit Eintagsküken gefüttert wurden.
Aspergillose
Dabei wächst der Schimmelpilz (Aspergillus terreus, Aspergillus fumigatus, Aspergillus flavus oder Aspergillus niger) im Lungengewebe und kann sich in der Folge im ganzen Körper ausbreiten. Diese mikroskopisch kleinen Erreger kommen in der Natur fast überall vor und stellen somit eine der häufigsten Pilzerkrankungen dar. Die Aufnahme der Pilze in den Organismus erfolgt durch Einatmen der Pilzsporen und besiedelt anschließend die Atemwege undAtemorgane. Schlechter Allgemeinzustand und unzureichende Ernährung ermöglichen den Pilzsporen ein leichteres Anhaften in den Lungen der Nestlinge. Ältere Tiere erkranken eher vereinzelt und chronisch. Tritt die Aspergillose bei Küken auf, so kann sie seuchenhafte Ausmaße annehmen.
Bezoar
Ein Bezoar ist ein Fremdkörper im Magen-Darm-Trakt, der aus einem Konvolut verschluckter, unverdaubarer Materialien besteht, den man beim Storch auch Gewölle nennt. Diese können zum Tode führen, wenn sich ein solcher Gewölleballen beim Herauswürgen im Schlund verklemmt und dadurch keine weitere Nahrungs-zufuhr mehr möglich ist und der Storch somit verhungert. Oder wenn sich durch die Fremdkörper Toxine bilden und das Tier somit an einer Vergiftung zugrunde geht.
Federlinge (Parasiten)
Federlinge (Läuslinge, Haarlinge, Kieferläuse, Mallophaga) sind 0,8 bis 11 mm große, flachgedrückte, flügellose Insekten. Weltweit sind etwa 300 Arten bekannt. Die Federlinge halten sich im Untergefieder der Vögel auf, wo sie von Haut-schuppen und Federpartikeln leben. Diese sitzen in den Federästen. Man erkennt sie als dunkle Punkteansammlung im Großgefieder. Bei starkem Befall können sie ganze Teile des Gefieders zerfressen. Eine wirkliche Gefahr bedeuten die Federlinge für die Vögel allerdings nicht. Sie können ihnen doch recht starken Juckreiz verursachen, so dass die Vögel unruhig werden und durch Schlaflosigkeit ständig matt wirken.
Wachstumsanomalien
Hier liegt eine Wachstumsanomalie des Schnabels vor, welche dem Storch nicht beeinträchtigt. Diese Anomalie wurde erstmals 2009 bei 4 Störchen im Kreis Kehl (Baden Württemberg) beobachtet und bei 1 Jungtier in Hersbruck (Bayern). Die genaue Ursache ist noch unbekannt! Etwa ab der zwölften Lebenswoche bildeten sich diese Wucherungen wieder zurück.
Habitat
Lebensraum von Tieren und Pflanzen
Unter einem Habitat wird laut Campbell und Reece (2009) der Lebensraum verstanden, den eine Auswahl von Tier- oder Pflanzenarten aus der Lebensgemeinschaft eines Biotops nutzt. Habitate bilden somit Teillebensräume in Biotopen. Die Auswahl wird häufig auf wenige Arten beziehungsweise eine Art begrenzt, wie „Habitat einer Art“. Je nach Nutzungsart und -zeit wird unter anderem zwischen Nahrungs-, Laich-, Brut- und Nisthabitaten beziehungsweise Sommer- und Winterhabitaten unterschieden.
Sehr kleinräumige oder speziell abgegrenzte Habitate werden als Mikrohabitate bezeichnet. Habitate, die den bevorzugten Lebensraum einer Art kennzeichnen, werden auch Vorzugshabitate, Biochorione oder Choriotope genannt. Sie werden in der Regel für größere, heterogen strukturierte Biotope angegeben. Extremophile Arten siedeln in extremen Habitaten, in Lebensräumen mit extremen Umweltbedingungen.
Umfasst der gesamte Lebensraum eines Individuums beziehungsweise einer Population mehrere unterschiedlich strukturierte Gebiete, so wird von komplementären oder Teil-Habitaten gesprochen. Sie lassen sich vor allem für mobile, wandernde Arten wie Fische oder Zugvögel bestimmen und können auch in voneinander getrennten Biotopen liegen. Teilhabitate lassen sich für alle Tiere finden, deren Habitat sich in funktionale Räume, zum Beispiel der Nahrungsaufnahme, der Fortpflanzung oder des Rückzugs, unterteilen lässt.
Im Zusammenhang mit (insbesondere jagdbaren) Wildtieren sind jägersprachlich die Bezeichnungen Einstand und Einstandsgebiet in Gebrauch. Solche Habitate bilden Schutz-, Deckungs- oder auch Ruhezonen. Die Fischfauna zum Beispiel benötigt Einstandshabitate auf oder nach kräftezehrenden Distanzwanderungen.
Fauna-Flora-Habitat
Die Begriffe Fauna-Flora-Habitat und FFH-Gebiet werden umgangssprachlich verkürzend und unspezifisch für Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung verwendet, das heißt Gebieten nach Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie). Gemeint sind Habitate von zumeist einzelnen Arten, die zum Zwecke der Arterhaltung in das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 aufgenommen wurden beziehungsweise werden.