NIedersachsen-Störche                                                                                    

IM LANDKREIS NORTHEIM


Wohin ziehen Störche im Winter?         

Bei Weißstörchen unterscheidet man bezüglich des Zugverhaltens die Westzieher von den Ostziehern.

Die Westzieher brüten in Südwestdeutschland, den Benelux-Ländern, Frankreich, Spanien und Portugal. Sie ziehen über die Westroute, überqueren das Mittelmeer bei Gibraltar, und überwintern in Westafrika oder im südlichen Portugal und Spanien.

Die Ostzieher brüten im restlichen Teil Deutschlands sowie in Dänemark, Osteuropa und dem Mittleren Osten und fliegen auf der Ostroute über die Ägäis und die Sinai Halbinsel nach Ostafrika oder bis hinab nach Südafrika.

Der Grund für diese Flugrouten liegt im Flugverhalten des Weißstorchs. Da er sich hauptsächlich von der Thermik tragen lässt, kann er keine großen Entfernungen über Wasserflächen zurücklegen, und muss daher das Mittelmeer umfliegen oder es an Meerengen wie Gibraltar überqueren.


Störchen ist angeboren, welche Route sie fliegen

Ob sich der kurze Flug und die frühe Rückkehr positiv auf den Bruterfolg auswirken, sei schwer einzuschätzen, meinte Thomsen. Der Bruterfolg hänge sehr von den Witterungs- und Nahrungsbedingungen nach dem Schlupf ab.


Der größte Vorteil: "Die Überlebenschancen während des Winters sind bei den Westziehern ungleich besser, vor allem für die einjährigen Störche." Bei ihnen habe sich die Überlebensrate Untersuchungen in Schleswig-Holstein zufolge verdoppelt.

Dennoch wählten Störche ostziehender Eltern weiter die Ostroute. "Das ist ihnen angeboren", sagte Thomsen. Gerieten unerfahrene Jungstörche aber in einen Trupp erfahrener Westzieher, folgten sie ihm.



Zugrouten


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Zugscheide





Thermik


Als Thermik bezeichnet man die warmen Aufwinde, die der Storch für seinen Langstreckenflug ins Winterquartier nutzt.


Um die großen Entfernungen auf dem Zug von durchschnittlich 150 - 300 km täglich zurücklegen zu können, nutzen Störche Thermiken. Sie nutzen warme Aufwinde  und lassen sich ohne Flügelschlag in große Höhen tragen, um zum Fuß eines neuen Aufwindes zu gleiten.



Fehlende Thermik ist ein Grund, warum Störche nicht direkt über das Mittelmeer nach Afrika fliegen. Die riesige Wassermasse des Meeres erwärmt sich bei Sonneneinstrahlung viel langsamer als das Festland, deshalb bildet das Mittelmeer für die ziehenden Störche eine unüberwindliche Barriere. Nur in Einzelfällen gibt es Storchenzug über Sizilien nach Tunesien.


Ein Weißstorch fliegt bis zu 10 Stunden amTag und kann in Europa 200 km pro Tag und in Afrika über 300 km pro Tag zurücklegen. 


Etwa vier Stunden nach Sonnenaufgang steigen die ersten Vögel in die Luft. Nach ca. einer halben Stunde haben die Störche durch die aufsteigende Luft der Thermik die optimale Höhe erreicht.


In einer Höhe von 700 m verlassen sie die Thermik und lassen sich gleiten. Dabei erreichen sie eine Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h. Sie segeln bis auf eine Höhe von 450 m hinab, um erneut in einer Thermik hochzukreisen. Unter günstigen Umständen fliegen die Störche 7 bis 8 Stunden am Tag. So legen sie maximal Strecken von 500 km zurück..