NIedersachsens Störche                                                                

IM LANDKREIS NORTHEIM

 

 

 

Ein Netzwerk für die Glücksvögel

 

20 Jahre „Europäische Störchendörfer“

 

 

Es gibt sie noch: Dörfer, in denen Weißstörche in Kolonien auf Dächern und Kirchtürmen brüten, und artenreiche Feuchtwiesen, auf denen die langbeinigen Glücksbringer Frösche und andere Kleintiere für den ewig

 

hungrigen Nachwuchs jagen. Dort wo sie zu finden sind, istdie Landnutzung noch so verträglich, dass sich eine Vielzahlan Tier- und Pflanzenarten erhalten hat. Doch durch die zunehmende Verbauung von Flüssen, Trockenlegungen und die Intensivierung der Landwirtschaft sind die wertvollen Feuchtgebiete selten geworden, die für den Storch so unverzichtbar sind. Mit ihnen verschwanden auch die schwarz-weißen

 

Segelflieger nach und nach aus vielen Regionen Europas.Mit der Initiative „Europäische Storchendörfer“ versucht EuroNatur einen Gegenpol zu dieser Entwicklung zu setzen. Seit 20 Jahren zeichnet die Stiftung Gemeinden in Europa als „Europäische Storchendörfer“ aus, die sich für den Schutz der Weißstörche und ihrer Lebensräume einsetzen. Mit der Ernennung will EuroNatur positive Ansätze im Storchenschutz stärken und für die Gemeinden werben. „Als EuroNatur im Jahr 1994 Čigoć im kroatischen Naturpark Lonjsko Polje als erstes 'Europäisches Storchendorf‘ auszeichnete, ahnten wir noch nicht, dass sich daraus ein kontinuierlich wachsendes und erfolgreich agierendes Netzwerk zum Schutz der Störche entwickeln würde“, erinnert sich EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer. Im Mai dieses Jahres wurde mit der slowakischen Gemeinde Buzica bereits das 13. Europäische Storchendorf ausgezeichnet. Seit 2004 trifft sich das Netzwerk jedes Jahr in einem der Dörfer, um gemeinsam Lösungen für einen wegweisenden Schutz der Störche und ihrer bedrohten Lebensräume zu entwickeln. Im Mittelpunkt stehen hierbei der Austausch von Erfahrungen und der Wissenstransfer. In diesem Jahr kamen die Vertreter der Storchendörfer im spanischen Malpartida de Cáceres zusammen. Dort vereinbarten die Teilnehmer, sich künftig nochenger zusammenzuschließen, und verabschiedeten einen ersten Entwurf für ein Partnerschaftsabkommen. „Diesen Prozess wollen wir unterstützen und künftig das bestehende Netzwerk der Storchendörfer noch gewinnbringender einsetzen“, sagt Gabriel Schwaderer. Mit finanzieller Unterstützung der Aage V. Jensen Stiftung startete EuroNatur Anfangdes Jahres daher gemeinsam mit der Schweizer Organisation Ciconia ein Projekt, das insbesondere die Europäischen Storchendörfer dabei unterstützt, die Feuchtwiesen und -weiden in ihren Ländern wirksam zu schützen und auszuweiten. Um dies zu erreichen, ist eine breite Palette an Maßnahmen geplant. So sollen unter anderem im Rahmen von

 

 

 

 

Kleinprojekten in den Bereichen Umweltbildung, biologischer Landbau und Naturtourismus Beiträge zum Schutz des Feuchtgrünlands entwickelt

 

und umgesetzt werden.

Angie Rother   

 

 

 

Quelle: Euronatur 3 / 2014

 

https://www.euronatur.org/unsere-themen/artenschutz/weissstorch/projekte/europaeische-storchendoerfer/