NIedersachsens Störche                                                                

SCHREITVÖGEL IM LANDKREIS NORTHEIM


Krankheiten

Aspergillose  (Schimmelpilzbefall in der Lunge)

Dabei wächst der Schimmelpilz (Aspergillus terreus, Aspergillus fumigatus, Aspergillus flavus oder Aspergillus niger) im Lungengewebe und kann sich in der Folge im ganzen Körper ausbreiten. Diese mikroskopisch kleinen Erreger kommen in der Natur fast überall vor und stellen somit eine der häufigsten Pilzerkrankungen dar. Die Aufnahme der Pilze in den Organismus erfolgt durch Einatmen der Pilzsporen und besiedelt anschließend die Atemwege undAtemorgane. Schlechter Allgemeinzustand und unzureichende Ernährung ermöglichen den Pilzsporen ein leichteres Anhaften in den Lungen der     Nestlinge. Ältere Tiere erkranken eher vereinzelt und chronisch. Tritt die Aspergillose bei Küken auf, so kann sie seuchenhafte Ausmaße annehmen.


 BEZOAR

Ein Bezoar ist ein Fremdkörper im     Magen-Darm-Trakt, der aus einem Konvolut verschluckter, unverdaubarer Materialien besteht, den  man beim Storch auch Gewölle nennt.  Diese können zum Tode führen, wenn sich ein solcher Gewölleballen beim Herauswürgen im Schlund verklemmt und dadurch keine weitere Nahrungs-zufuhr mehr möglich ist und der Storch somit verhungert. Oder     wenn sich durch die Fremdkörper Toxine bilden und das Tier somit an einer Vergiftung  zugrunde geht.  


Federlinge (P arasiten)

Federlinge (Läuslinge, Haarlinge,     Kieferläuse, Mallophaga) sind 0,8 bis 11 mm große, flachgedrückte, flügellose Insekten. Weltweit sind etwa 300 Arten bekannt. Die Federlinge halten sich im Untergefieder der Vögel auf, wo sie von Haut-schuppen und Federpartikeln leben. Diese sitzen in den Federästen. Man erkennt sie als dunkle Punkteansammlung im Großgefieder. Bei starkem Befall können sie ganze Teile des Gefieders zerfressen. Eine wirkliche Gefahr bedeuten die Federlinge für die Vögel allerdings nicht. Sie können ihnen doch recht starken Juckreiz verursachen, so dass die Vögel unruhig werden und durch Schlaflosigkeit ständig matt wirken.

Wachstumsanomalien

Hier liegt eine Wachstumsanomalie des Schnabels vor, welche dem Storch nicht beeinträchtigt. Diese Anomalie wurde erstmals 2009 bei  4 Störchen im Kreis Kehl (Baden Württemberg) beobachtet und bei 1 Jungtier in Hersbruck (Bayern). Die genaue Ursache ist noch unbekannt! Etwa ab der zwölften Lebenswoche bildeten sich diese Wucherungen wieder zurück.


Vogelgrippe

Die Vogelgrippe ist wieder bei Wildvögeln in Deutschland angekommen

Stand: 04.11.2020 

Jedes Jahr im Herbst steigt das Risiko, dass Zugvögel die sogenannte Vogelgrippe einschleppen. In Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sind bereits in diesem Herbst bei verendeten Wildvögeln das Vogelgrippevirus nachgewiesen worden.Das Wichtigste in Kürze:

  • Nach dem Nachweis des Vogelgrippe-Virus bei Wildvögeln in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern soll verhindert werden, dass Mastgeflügel und Legehennen an dem Virus erkranken. Nutz- und Heimtiere sollten nun von Futter- und Trinkstellen der Wildvögel ferngehalten werden.
  • Große Auswirkungen hatte der H5N8-Erreger in Deutschland zuletzt im Jahr 2017 als in Mitteleuropa Hunderttausende Vögel getötet werden mussten.
  • Eine Übertragung des Vogelgrippe-Virus auf Menschen ist nicht bekannt.

Die Einschleppung des Geflügelgrippe-Virus erfolgt auch dieses Jahr über Zugvögel. Wer kranke oder verendete Wild- und Greifvögel findet, sollte dies dem Veterinäramt des Kreises melden, aber die Tiere nicht ungeschützt anfassen.

Um zu verhindern, dass sich das Vogelgrippevirus auf Geflügelmast- und Legehennenbetriebe ausweitet,  sollten jetzt Nutz- und Heimtiere von Futter- und Wasserstellen unbedingt ferngehalten werden, an denen sich Wildvögel aufhalten.

Die Vogelgrippe ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem Hühner, Puten und Enten befällt. Eine Ansteckung von Menschen ist bisher nicht bekannt. Eine Übertragung auf den Menschen durch den Verzehr von Eiern, Geflügelfleisch und Geflügelfleischprodukten wird von Experten als unwahrscheinlich bewertet.

Der Virus H5N8 war im Winter 2016/17 mit Zugvögeln aus Asien nach Europa gekommen und löste damals die bislang größte Vogelgrippe-Krankheitswelle in Deutschland und Europa aus. In deren Folge gab es eine wochenlange großflächige Stallpflicht für Geflügel in einigen Regionen Deutschlands.

Dieser Inhalt wurde von den Verbraucherzentralen Nordrhein-Westfalen und Brandenburg für das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland erstellt.

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Vogelgrippe-30-neue-Faelle-bei-Wildvoegeln-in-SH,gefluegelpest718.html

https://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/vogelgrippe-auf-ruegen-stallpflicht-erlassen-0141246211.html




Seuchen

West-Nil-Virus

West-Nil-Virus (WNV) stammt ursprünglich aus Afrika. Es wurde erstmals 1937 im West-Nil-Distrikt in Uganda festgestellt. In Europa trat es erstmals Anfang der 1960er Jahre in Frankreich auf. Bisher wurden vor allem aus süd- und südosteuropäischen Ländern Infektionen bei Mensch, Pferd und Vogel gemeldet. West-Nil-Virus (WNV) kommt weltweit auf allen Kontinenten vor. In Europa wurden bisher vor allem aus süd- und südosteuropäischen Ländern Infektionen bei Mensch, Pferd und Vogel gemeldet. In den USA trat es erstmalig 1999 auf und verbreitete sich in kurzer Zeit im ganzen Land und bis nach Kanada.

Ende August 2018 wurde erstmals in Deutschland ein mit West-Nil-Virus infizierter Vogel gefunden, ein Bartkauz aus Volierenhaltung in Halle a. d. Saale. Bis Ende des Jahres waren es insgesamt 12 Fälle bei Vögeln sowie zwei Nachweise bei Pferden. Für 2019 stellte das Nationale Referenzlabor für West-Nil-Virus-Infektionen bereits Anfang Juli den ersten amtlichen Fall fest, bis Jahresende folgten über 70 weitere Fälle. Damit ist davon auszugehen, dass das WNV erfolgreich in einheimischen Stechmücken in Deutschland überwintern konnte. Im Herbst 2019 wurde das Virus außerdem erstmals in Mücken des Culex pipiens Komplex, die als Überträger bekannt sind, in Deutschland nachgewiesen. Im Jahr 2020 trat der erste Fall von WNV bereits Mitte Juli auf.

Blutsaugende Stechmücken übertragen das Virus. Die wichtigsten Wirte sind Vögel. In selteneren Fällen kann auch eine Übertragung auf Pferde und den Menschen stattfinden. Daher beobachtet das FLI seit Jahren die Verbreitung von WNV in Europa.


Quelle:

https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/west-nil-virus/


Geflügelpest

Informationen zum aktuellen Tierseuchengeschehen finden Sie in der jeweils letzten Ausgabe des monatlich erscheinenden Radar Bulletin, tagesaktuelle Fallzahlen im Tierseuchen-nachrichtensystem TSIS

Aviäre Influenza (von lat. avis, Vogel), umgangssprachlich auch Vogelgrippe genannt, ist eine durch Viren ausgelöste Infektionskrankheit, die ihren natürlichen Reservoirwirt im wilden Wasservogel hat. Diese Viren treten in zwei Varianten (gering/hochpathogen) und verschiedenen Subtypen (H1-16 in Kombination mit N1-9) auf. Geringpathogene aviäre Influenzaviren (LPAIV) der Subtypen H5 und H7 verursachen bei Hausgeflügel, insbesondere bei Enten und Gänsen, kaum oder nur milde Krankheitssymptome. Allerdings können diese Viren spontan zu einer hochpathogenen Form (hochpathogene aviäre Influenzaviren, HPAIV) mutieren, die sich dann klinisch als Geflügelpest zeigt.

Geflügelpest ist für Hausgeflügel hochansteckend und verläuft mit schweren allgemeinen Krankheitszeichen. HPAIV, aber auch einige LPAIV können bei Exposition gegenüber einer hohen Infektionsdosis auch auf den Menschen übertragen werden und dort tödlich verlaufende Erkrankungen auslösen.

Weiteres zur AI steht in den entsprechenden FLI-Informationen zur Verfügung (Download rechts auf dieser Seite).


Quelle:

https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/aviaere-influenza-ai-gefluegelpest/ 
 

Usutu-Virus

Das Usutu-Virus trat in Europa wahrscheinlich erstmals 1996 in Erscheinung, was retrospektive Studie aus Italien zeigen. Nachweise erfolgten zudem in Österreich 2001, Ungarn 2005, Schweiz 2006, Spanien 2006 und Italien 2009. In Deutschland wurde es erstmals bei Mücken im Jahr 2010 gefunden. Im darauffolgenden Jahr löste es ein massives Vogelsterben im Bereich der nördlichen Oberrheinebene und in den benachbarten Gebieten der Pfalz und des Neckartales aus. Seitdem kam es wiederholt zu lokal bzw. regional begrenzten Vogelsterben, betroffen waren vorrangig Amseln, aber auch Zoovögel und hier insbesondere Eulenvögel in Volierenhaltung.

In enger Zusammenarbeit mit den veterinärmedizinischen Landesuntersuchungsämtern, den Vogelkliniken der veterinärmedizinischen Fakultäten, dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM), der Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Stechmückenplage (KABS), dem Naturschutzbund (NABU), etlichen Vogelkliniken, Vogelpraxen und Wildvogelauffangstationen sowie vielen ehrenamtlichen Ornithologen wurde das Virus in den Jahren 2011 bis 2015 bei 230 Wild- und Zoovögeln in Südwestdeutschland festgestellt. Ein vermehrtes Auftreten wurde dann im Jahr 2016 in Deutschland und in den westlichen Nachbarländern registriert (s.u.), gefolgt von einer starken Ausbreitung nordwärts im Jahr 2017. Seit 2018 tritt Usutu-Virus fast bundesweit auf. Somit hat sich das Infektionsgeschehen 2011 vom Rhein-Main-Gebiet ausgehend entlang des Rheintals zunächst Richtung Norden ausgebreitet und in den weiteren Jahren nach und nach das ganze Land erfasst. Insbesondere bei Amseln kam es zu lokalen Massensterben, aber auch andere Singvogelspezies und Eulenvögel sind durch diese Erkrankung stark in Mitleidenschaft gezogen worden, wobei das Ausmaß des Vogelsterbens im Jahr 2018 alle Vorjahre bei Weitem übertraf. Auch für das Jahr 2019 werden bereits wieder regional gehäufte Erkrankungsfälle bei Vögeln gemeldet und labortechnisch bestätigt.


Quelle:

 https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/usutu-virus/